Last Updated on 10. März 2023 by Marita
Sprache schafft Realität. Menschen lieben Geschichten. Die eigene Geschichte spiegelt Deine Werte und Deine Motivation wider. Wie bist Du dahin gelangt, wo Du heute bist? Warum tust Du, was Du tust? Wofür brennst Du? Was liebst Du? Hier verrate ich Dir 14 „Geheimnisse“, die mich zu der Person gemacht haben, die ich heute bin. Die Idee dazu stammt von Birgit Schultz, die zur Blogparade aufgerufen hat.
1 – Ich liebe Sprache(n)
Meine Leistungskurse im Abitur waren Englisch und Latein. Außerdem hatte ich an der Schule noch Französisch und Japanisch. Im ersten Semester meines Studiums der “Angewandten Wirtschaftssprachen” habe ich von Japanisch zu Chinesisch gewechselt. Ja, ich spreche wirklich chinesisch. Meine zuletzt neu erworbene Sprache ist übrigens “Giraffensprache”, und die liebe ich am allermeisten.
2 – Ich bin ein Nordlicht
Geboren in Hamburg, aufgewachsen in Braunschweig. Als Kind waren wir jedes Jahr in den Ferien an der Nordsee. Ich habe fast alle Ostfriesischen Inseln besucht und bin zu Fuß übers Watt nach Neuwerk gewandert. Mein Mann stammt übrigens aus Bremerhaven. Kennengelernt haben wir uns aber erst hier in Frankfurt.
3 – Out of the comfort zone
Zum bestandenen Abitur habe ich mir selbst einen Bungeesprung vom Hamburger Fernsehturm geschenkt. Im August 2008 habe ich eine Ballonfahrt gemacht, im September 2009 Fallschirmspringen. Dieses Jahr habe ich zum ersten Mal tauchen ausprobiert. Ich liebe es, neue Erfahrungen zu machen, die außerhalb meiner Komfortzone liegen. Auch wenn bisher nichts von diesen Aktionen zum aktiven Hobby von mir geworden ist – die Erinnerung an das Kribbeln im Bauch bleibt.
4 – Up with People
2007 habe ich mir einen großen Traum erfüllt und bin ein halbes Jahr lang mit Up with People um die Welt gereist. In einem Cast von 70 jungen Menschen aus 19 verschiedenen Ländern war ich in Europa, den USA und Asien unterwegs. In Manila habe ich ein Haus in den Slums gebaut und in Las Vegas haben wir unser Musical “Bringing the World together” aufgeführt. “If more people were for people, all people everywhere, there’ll be a lot less people to worry about and a lot more people who care.”
5 – Auswendig lernen fällt mir leicht
Ich liebe nicht nur Sprache (das hab ich Dir ja schon verraten), sondern auch Gedichte. Die Bürgschaft, Nis Randers, John Maynard, Stufen, Der Panther – viele Klassiker kann ich auswendig vortragen, wenn Du mich nachts um drei weckst, wie es immer so schön heißt. Und meine Kinder freuen sich regelmäßig auf langen Autofahrten oder “öden Spaziergängen” über die Streiche von Max und Moritz oder den Zauberlehrling.
6 – Sport-Förderunterricht
In der Schule war Sport mein schlechtestes Fach. Ich war so untalentiert, dass ich in einen Kurs gehen musste, der “Rhythmische Ballspiele” hieß. Das war aber wohl nichts anderes als ein Euphemismus für Förderunterricht für Bewegungsmuffel. Mittlerweile habe ich aber entdeckt, dass ich gern tanze, Rad fahre und Pilates mache.
7 – Flinke Finger
Als Studentenjob war ich bei der Bremischen Bürgerschaft angestellt. Dort habe ich viele Jahre lang die Protokolle der Sitzungen getippt. Meine 10 flinken Finger haben mir bei Hausarbeiten und Diplomarbeit enorm geholfen – und jetzt auch beim Bloggen. Die langweiligsten, abgelesenen Reden lassen sich übrigens am leichtesten tippen. Ich stehe aber trotzdem mehr auf feurige Zwischenrufe und wache Diskussionen.
8 – Lieblingsessen
Meine Leibspeise ist Milchreis. Ich liebe ihn so sehr, dass ich mir während meiner Zeit in China Zimt im Exportladen besorgt habe und meine Gastfamilie damit gequä… überrascht habe. Es gab sogar Milchreis auf unserer Hochzeit.
9 – Aprospos Hochzeit
Mein Traum war immer, im Brautkleid Kettenkarussell zu fahren. Unseren Hochzeitstermin haben wir deshalb danach ausgewählt, dass zur gleichen Zeit der Jahrmarkt stattfindet. Über seinen besten Freund konnte mein Mann das Kettenkarussell eine Stunde vor der offiziellen Eröffnung für unsere Hochzeitsgesellschaft klar machen. Das Foto von uns wurde sogar in der Lokalzeitung abgedruckt.
10 – Ich hasse Autofahren
Die praktische Fahrprüfung durfte ich zweimal machen. Ich hatte unzählige Übungsstunden. Als ich in meinem ersten Job dann öfter mit einem Dienstwagen Kunden durch die Gegend fahren musste, habe ich sogar nochmal eine Fahrstunde genommen – um einparken zu üben. Mittlerweile habe ich aber viel mehr Fahrpraxis und es macht mir nicht mehr so viel aus. Meine Kinder unterstützen mich ganz prima dabei, indem sie mir erklären, wo das Navi mit mir hinwill und ansonsten sehr leise sind.
11 – Kennst du Couchsurfing?
Noch bevor Menschen über Airbnb fremden Leuten ihre Zimmer vermietet haben, konnte man über Couchsurfing kostenlos bei anderen auf dem Sofa übernachten. Ich bin auf diese Weise quer durch Indien und Marokko gereist. Und habe im Gegenzug Menschen aus Venezuela, Japan, Pakistan, der Schweiz und Deutschland bei mir beherbergt.
12 – Jenseits der Stille
war lange Zeit mein absoluter Lieblingsfilm. Ich habe daraufhin einen Kurs besucht, um Gebärdensprache zu lernen. Als meine Kinder noch zu klein zum Sprechen waren, habe ich mit ihnen “Babyzeichensprache” gemacht. Das hat uns die Kommunikation miteinander sehr viel leichter gemacht. Ich erinnere mich an einen Abend, als meine Tochter mir nach langem Weinen und erfolglosem Raten meinerseits gebärdete, ich solle doch bitte “nochmal” “singen”. Da wäre ich nie drauf gekommen! Und auch heute noch nutzen wir das Zeichen für “ab nach Hause” quer über den ganzen Spielplatz.
13 – “Wo man singt, da lass dich ruhig nieder…”
Mit anderen Menschen Musik zu machen und gemeinsam zu singen, begleitet mich schon mein ganzes Leben. Kinderchor, Kirchenchor, Unichor – aktuell erweitere ich mein musikalisches Repertoire im Popchor. Das ist meine persönliche Auszeit an einem Abend jede Woche. Außerdem gehe ich sehr gern zum Karaoke. Wahrscheinlich auch noch ein Überbleibsel aus meiner Zeit in Asien.
14 – Mein Lieblingsort auf dieser Welt
ist ein kleines Dorf in Frankreich: Taizé. Seitdem ich 16 Jahre alt war, war ich fast ohne Unterbrechungen einmal im Jahr da. Und auch mit der Familie haben wir schon zweimal dort eine Woche in den Sommerferien verbracht. In diesem Kloster komme ich zur Ruhe und fülle meine Kraftreserven auf. Viele meiner engsten Freunde habe ich dort kennengelernt. Ich habe Entscheidungen getroffen und mich selbst immer mehr kennengelernt Auch Stille kann für Verbindung sorgen. Zu mir selbst. Zu meinen Träumen.
Als ich diese Liste geschrieben habe, ist mir bewusst geworden, dass sich das Thema “Kommunikation” wie ein roter Faden durch mein Leben zieht. Ich liebe Geschichten, Gedichte, Poesie. Eine Fremdsprache zu lernen ermöglicht einen Einblick in andere Denk- und Sichtweisen. Wie “Chinesen ticken” hat sich mir zu einem großen Teil über die Schriftzeichen erschlossen, aus denen die Sprache sich entwickelt hat. Sprache schafft eine Verbindung zwischen Menschen, mehr noch aber die non-verbale Kommunikation in Form von Gebärden, Mimik und Gestik oder die verbindende Kraft der Musik. Dabei sind Herkunft und Hautfarbe völlig egal. Menschen sind auf Verbindung angelegt. Noch bevor wir körperlich in der Lage sind, Laute zu artikulieren, können wir ausdrücken, wenn wir Hunger haben oder wir schlicht allein sind und Kontakt und Nähe brauchen.
Die Art und Weise, wie wir zu sprechen gelernt haben, ist leider oft trennend. Auch wenn wir in bester Absicht auf die traurige Erzählung eines Freundes reagieren mit “Ich verstehe Dich. Ich habe da etwas ganz ähnliches erlebt…”, ist das keine Empathie. Statt uns von Herz zu Herz miteinander zu verbinden, stecken wir in Gedanken und Bewertungen fest. Wie viele Missverständnisse und unglückliche Beziehungen entstehen dadurch, dass Menschen verlernt haben, so zu kommunizieren, wie es eigentlich natürlich wäre: offen, klar, empathisch, bedürfnisorientiert, liebevoll.
Ich möchte der Liebe wieder eine Stimme geben – und Dir zeigen, wie Du diese Sprache sprechen kannst. – Das ist meine Vision!
Liebe Marita,
das waren wirklich spannende Fakten. Ich bin voller Bewunderung für Dich: Bungee- und Fallschirmspringen, das ist wirklich komplett außerhalb meiner Komfortzone. Die Liebe zu Sprachen teilen wir auf jeden Fall. Auch wenn ich nur Deutsch und Englisch fließend spreche und in Spanisch zwar viel Geschriebenes verstehe, Gesprochenes so leidlich und mehr radebreche als rede, habe ich doch in meinem Leben so einige Sprachen ausprobiert: Latein (kleines Latinum), Altgriechisch, Neugriechisch und Schottisches Gälisch. Dass es eine Babyzeichensprache gibt, wusste ich nicht und finde ich genial. Kurz: Herzlichen Dank für diesen bereichernden Artikel zu meiner Blogparade!
Zauberhafte Grüße
Birgit
Liebe Birgit,
vielen Dank für Dein Feedback! Dein Aufruf zur Blogparade war für mich sehr inspirierend und bereichernd – habe ich doch über mich selbst und mein Leben eine neue Erkenntnis gewonnen.
Grüße von Herzen,
Marita