Last Updated on 2. März 2022 by Marita
Das Leben ist kein Ponyhof! Diesen Spruch haben wir alle schon oft gehört. Natürlich möchte jeder Spaß haben, aber so ist das Leben nicht. Jeder Mensch hat Verpflichtungen. Es gibt Dinge, die man einfach tun muss! Ist das wirklich so?
In diesem Artikel lernst du, wie du ab sofort nur noch die Dinge tust, die du tun willst. Das Leben ist kein Ponyhof? Doch, wenn du es dazu machst! Mit diesen 3 Tipps wird dein Leben ab sofort leichter.
Das Leben ist kein Ponyhof.
Bedeutungen: das Leben ist nicht immer ein Vergnügen, nicht immer einfach und leicht; es läuft nicht immer alles so im Leben, wie man sich das vorstellt
So fühlt es sich doch auch an: Gleich nach dem Aufwachen hast Du eine To-Do-Liste mit lauter beruflichen und privaten Terminen im Kopf. Eine lange Latte mit Aufgaben oder „Kleinigkeiten“, die Du von anderen oder Dir selbst aufgetragen bekommen hast.
- Einen Kuchen zum Sommerfest mitbringen? Kein Problem.
- Den Anzug aus der Reinigung holen? Na klar.
- Für die Kollegin einspringen? Okay.
Zu den meisten Dingen hast Du schon selbst „Ja“ gesagt, auch wenn sie Dich hinterher nerven.
Bei einigen Dingen, die wir meinen, tun zu müssen, ist es gar nicht so schwer, auch mal Nein zu sagen. Allzu oft sagen wir aber Ja, auch wenn wir Nein fühlen. Und was ist mit Dingen, bei denen man gar nicht frei entschieden kann?
Tipp Nr. 1: Ehrlich Nein sagen
Was wir nicht aus einer kindlichen Freude heraus machen, ist eher eine lästige Pflichterfüllung. Das fühlt sich dann furchtbar an und führt zu schlechte Laune. Mit einem halbherzigen „Ja“ belügen wir uns selbst und den anderen.
Ich bin davon überzeugt, dass Menschen gern zum Wohlergehen anderer beitragen, wenn sie es freiwillig tun. Die Freiwilligkeit ist dabei absolut notwendig. Klar, wenn jemand uns um etwas bittet, kommen wir der Bitte schon nach. Oft allerdings aus einem Gefühl der Verpflichtung heraus, und dann ist es ja genaugenommen gar nicht freiwillig. Wenn wir Bitten so halbherzig erfüllen, ist darin keine Freude.
Wenn Sie etwas für mich tun möchten, dann tun Sie es bitte nur, wenn Sie es mit der Freude eines kleinen Kindes tun, das eine hungrige Ente füttert.
Marshall Rosenberg
Stell Dir mal ein Kind im Park vor. Wenn es die Enten füttert, kann man von außen nicht erkennen, wer eigentlich schenkt und wer beschenkt wird. Die Ente, die Brotstück für Brotstück futtert oder das Kind, das mit strahlendem Gesicht der Ente die Krümel zuwirft. So sollte unser Geben sein!
Fühlst Du Dich „ertappt“? Keine Angst. Mit der Schwierigkeit, nicht nein sagen zu können, bist Du nicht alleine. Es gibt ganz Reihen von Ratgebern darüber, Selbsthilfekurse und Millionen Blogartikel.
Dabei gibt es einen ganz einfachen Tipp: Nimm dir Zeit.
Tipp Nr. 2: Nimm dir Zeit
Aus einem Impuls heraus zu antworten, geht einfach zu schnell. Wenn Du Dir Zeit nimmst, kannst Du auf Deine Bedürfnisse hören und dann ganz frei entscheiden, ob Du die Bitte gern erfüllen möchtest oder nicht. Es erfordert etwas Übung, Dir mehr Zeit für ein „Ja“ oder ein „Nein“ zu nehmen.
Probier das doch heute mal aus: Wenn jemand Dich um etwas bittet, sag nicht sofort „Ja“ oder „Nein“. Nimm Dir die Zeit, über die Antwort nachzudenken. Sag lieber zuerst „Ich will darüber nachdenken“ und überlege:
- Möchtest Du die Bitte vom Grunde Deines Herzens heraus mit Freude erfüllen?
- Vielleicht möchtest Du Dir mit einem „Ja“ Liebe, Wertschätzung und Anerkennung erkaufen?
- Erwartest Du still und heimlich eine Gegenleistung für Dein „Ja“?
- Sagst Du „Ja“ um der Harmonie willen?
Sei absolut ehrlich mit Dir selbst!
Und schenke Deinem Gegenüber Deine Aufrichtigkeit.
Entscheide Dich dann für ein „Ja“ oder ein „Nein“.
Tipp Nr. 3: Deine inneren Verpflichtungen anschauen
Neben den „Gefälligkeiten“, die wir bis jetzt mehr oder weniger gern für andere erledigt haben, gibt es aber noch eine andere Gruppe von Dingen, die wir vermeintlich tun MÜSSEN.
Was ist mit Verpflichtungen wie
- die Kinder in den Kindergarten bringen
- arbeiten
- vor dem Wochenende alle Emails beantworten
- einkaufen gehen?
Vielleicht grummelt es in dir: Von wegen, tue nichts, was du nicht aus spielerischer Freude heraus tust! Das Leben ist kein Ponyhof! Manche Dinge müssen gemacht werden, ob man will oder nicht.
Tatsächlich war Rosenberg sehr konsequent in seiner Haltung, dass alles Spiel ist.
Seine Idee war, „müssen„ in „frei wählen„ zu übersetzen. Er wollte nur noch die Dinge tun, in denen er für sich selbst einen Sinn gesehen hat. In der Konsequenz hat er sogar seinen Job als Psychologe gekündigt und ist erstmal Taxi gefahren! Ihm fiel einfach kein guter Grund ein, den er sich mit dem Schreiben von Patientenberichten erfüllte.
Tipp Nr. 4: Vom Müssen zum Wollen
Wenn du weißt, warum du etwas tust, kannst du aus dieser Energie heraus die Dinge angehen. Um vom Müssen zum Wollen zu kommen, empfehle ich dir diese Übung:
- Erstelle Deine Liste der Muss-Sätze. Schreib die Dinge auf, die Du meinst, in Deinem Leben tun zu müssen.
z.B. Ich muss die Kinder in den Kindergarten bringen. - Mach Dir bewusst, dass Du all diese Dinge tust, weil Du es selbst so entschieden hast. Schreibe dazu „Ich habe frei gewählt, …“ oder „Ich entscheide mich dafür…“ vor Deine Muss-Sätze.
Ich entscheide mich dafür, die Kinder in den Kindergarten zu bringe. - Jetzt überlege Dir für jeden Deiner Muss-Sätze, warum Du es tust. Was erfüllst Du Dir mit dieser Handlung? Welches Bedürfnis steckt dahinter? Fange mit dem Satz an, bei dem es Dir leicht fällt, einen guten Grund zu sehen.
Ich habe frei gewählt, die Kinder in den Kindergarten zu bringen, weil ich dadurch Zeit zum Arbeiten habe.
Vielleicht ändert sich dadurch nicht unbedingt sofort etwas an der Länge Deiner To-Do-Liste. Was sich aber auf jeden Fall ändert, ist Deine Haltung und innere Einstellung zu den Punkten darauf.
Das Leben ist kein Ponyhof? Doch!
Du weißt jetzt, warum Du etwas tust und kannst aus dieser Energie heraus die Dinge angehen. So kommst Du nach und nach zu einem Leben, in dem Du alles, was Du tust, nur aus einem einzigen Grund tust: Um Dir selbst und anderen Freude zu bereiten!