Last Updated on 29. Januar 2023 by Marita
Der Dezember ist die Zeit für den Jahresrückblick 2020. In meinem Jahresrückblick 2019 hatte ich mir fürs neue Jahr ein Motto ausgesucht: Veränderung bringt Sicherheit. Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass damit so sehr ins Schwarze treffe. 2020 habe ich auf jeden Fall gelernt, dass gute Planung nicht unbedingt ein Garant dafür ist, dass es flutscht. Das Leben hält eben manchmal Überraschungen bereit, die man sich nicht mal vorzustellen wagte. Wow!
Der Anfang war ein Fest…
Das Jahr begann mit einer großen Feier, dem 70. Geburtstag meiner Mutter. Wir verbrachten ein wunderschönes Wochenende mit meinem Bruder und unseren beiden Familien in einem Familienhotel. Dass das der letzte gemeinsame Urlaub in diesem Jahr werden würde, wussten wir noch nicht. Damals war die Welt noch in Ordnung, die Kinder sprangen mit vielen anderen im Hüpfburgenland, wir schlemmten am Buffett und hatten Elternzeit in der Sauna. Im Rückblick sind das alle eine besondere Erinnerungen, die ich jetzt erst richtig zu schätzen weiß.
Im Februar gab es eine Faschingsfeier in der Schule. Ich veranstaltete meine „Perspektivwechsel-Challenge“, gab ein Interview für die Zeitschrift Lisa und plante ein Tagesseminar im Familienzentrum Billabong für Mitte März.
…dann wirbelt alles durcheinander…
Das Wort des Jahres „soll das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben eines Jahres abbilden. Unstrittig ist, was das Jahr 2020 prägte.“ Die Wahl fiel wenig verwunderlich auf die Corona-Pandemie. Ab Mitte März waren wir 15 Wochen lang als Patchworkfamilie zusammen zu Hause.
Corona und Patchwork
Lange habe ich mich nicht getraut, es laut zu sagen: Diese Zeit habe ich so sehr genossen. Trotz Homeschooling und allen Herausforderungen war es für uns als Familie eine großartige Zeit. Die Geschwister haben sich mehr und mehr zusammengefunden und die Beziehung zwischen meinem Bonuskind und mir wurde viel intensiver und inniger.
Highlights aus dem 1. Lockdown
Unsere Erlebnisse in den Monaten März bis Juni habe ich in einem Youtube-Clip zusammengestellt. Das siehst Du in der Fotoparade: Garten, Stockbrot, Häschenseife, Osterkarten basteln, Himmel ohne Flugzeuge, häkeln lernen, „Das Band“, spielen, Wachsanhänger, Tanzen beim Kigo, Brautkleid-Challenge, Lernposter Die drei???, Kirschbaum blüht, Bruder-Express, Setzlinge im Hochbeet, Hefezopf, socially distanced am Abend, Ostereiersuche, Kreide malen, Steinschlange, Homeoffice im Garten, Spülmaschine ausräumen, Radtour, „Was wir über Corona wissen“, Aquarell, Obstteller-Mandala, Tomatenbeet, Malbuch, Pflanzen wachsen, Niko Island, Angela Merkel Pressemitteilung, Schneckenrennen, Muttertag, bei den Schafen, Yoga ;), Vatertag, Schatzsuche, Gartenidylle, Lego, die Tomaten sind riesig, Holunderblütengelee, GFK in schweren Zeiten, Schnecken im Terrarium, selbstgemachte Kirschmarmelade, Kinderzimmer normaaaal, Homeschooling, Künstler, Malakologen, Radtour zu den Schafen, Basteleien
Unser Start ins Wechselmodell
Nach der intensiven Zeit im Lockdown kam irgendwann der Moment, dass meinem Bonuskind die Telefonate, Briefe und Zoom-Calls mit seiner Mama nicht mehr ausgereicht haben. Zu dieser Zeit hat er bei uns gewohnt und war jedes 2. Wochenende bei ihr. Da die Sommerferien vor der Tür standen und außerdem klar war, dass der Fernunterricht für ihr noch eine ganze Zeit andauern wird (er ist Risikopatient), haben wir gemeinsam überlegt, in ein wöchentliches Wechselmodell zu gehen. Aus dieser Entscheidung sind meine zwei meistgelesenen Blogartikel des Jahres entstanden:
Wechselmodell oder Residenzmodell aus Sicht der Stiefmutter und Der Tag nach dem Umgang – Warum sind Übergänge im Patchworkleben so schwer?
Mittlerweile ist Tom seit mehreren Wochen am Stück bei seiner Mama. Auch das haben wir gemeinsam entschieden, weil seine beiden Schwestern zur Schule gehen und wir ihn natürlich trotzdem nicht gefährden wollen.
Corona und mein Business
Auch meine beruflichen Aktivitäten hat das Virus beienflusst. Meine Kurse und Seminar vor Ort mussten abgesagt oder zumindest verschoben werden. Dass sie auch im Herbst nicht stattfinden können, war im Frühjahr noch nicht klar. Dafür habe ich neue Angebote ins Programm aufgenommen, die in ihrer Struktur an die veränderte aktuelle Situation angepasst waren. Denn:
Online oder offline? Hauptsache in Verbindung!
Da ich schon vor Corona hauptsächlich online gearbeitet habe, konnte ich vieles sehr leicht umstellen. Mein oben erwähntes Tagesseminar habe ich im Laufe des Jahres mehrmals online durchgeführt. Ein weiterer „Langläufer“ ist meine Übungsgruppe für Gewaltfreie Kommunikation. Von meinen Erfahrungen ausgehend habe ich zur Frage „GFK und Internet – Funktioniert Empathie auch online?“ einen Artikel für die Empathische Zeit geschrieben.
Gemeinschaftsprojekte mit lieben Kolleginnen
Auch andere Coaches haben dieses Jahr tolle Projekte gestartet. An einigen war ich beteiligt, z.B. als Sprecherin beim Mama-Kongress von Saskia Dürr, beim Online-Kongress Familie auf Herzenshöhe von Nicole Reiter und beim Buchprojekt „Wenn ich das nur früher gewusst hätte.“ von Dagmar Gericke von Kindheit in Bewegung. Ich freue mich über die Zusammenarbeit, denn da erfüllt sich für mich Austausch und Wertschätzung. Danke, liebe Kolleginnen!
Mama, wir sind in der Zeitung!
Unter der lustigen Überschrift „Ganz ohne vergifteten Apfel“ wurde ein Interview mit mir in der Frankfurter Rundschau veröffentlicht. Die Bildunterschrift hat mir auch sehr gefallen.
Das gleiche Bild tauchte dann noch in der Schwäbischen Zeitung und in der Welt auf. Verrückt!
Für die Zeitschrift Leben&erziehen wurde ich dann selbst journalistisch tätig und habe drei Interviews mit Patchworkern aus meiner Facebook-Gruppe geführt. Das war richtig viel Arbeit, aber es hat mir auch unglaublich Spaß gemacht. Ich habe mit ihnen über die Höhen und Tiefen ihres Patchworklebens gesprochen, da hat sich so viel Vertrauen, Offenheit und Verbindung erfüllt. Danke, Hanna, Juliane und Yvonne!
Jahresrückblick: Neue (kostenlose) Produkte für Dich
Durch die Entschleunigung in Zeiten des Lockdowns hatte ich nicht nur Zeit für Interviews, sondern auch freie Kapazitäten, um neue Inhalte zu entwickeln. Hier findest Du meine beliebtesten kostenlosen Produkte des Jahres:
Mach den Stiefmutter-Test
Im Sommer habe ich das Quiz „Wer ist Dein größter Energie-Räuber im Patchwork-Zirkus?“ veröffentlicht. Dabei geht es darum herauszufinden, wohin Deine Kraft fließt: die Auseinandersetzung mit Deinem Partner, die Ex-Frau alias die Kindsmutter, das Bonuskind oder Dein eigenes Gedankenkarussell.
Anscheinend habe ich damit einen Nerv getroffen, denn die Aufrufzahlen meiner Webseite schossen über Nacht durch die Decke! Damit hätte ich nicht gerechnet und freue mich sehr darüber . Da erfüllt sich mein Wunsch, wirksam zu sein und zu innerer Klarheit beizutragen.
Probier es doch gleich mal aus und verrate mir im Kommentar, wohin Deine Energie fließt.
Kennst Du schon ELSE, UTE und NILS?
Wenn Du am Anfang Deines Patchworklebens stehst, hast Du vielleicht das Bedürfnis, Dich gut darauf vorzubereiten. Das geht heutzutage natürlich am besten über das Internet, denkst Du. Ein paar Begriffe in die Suchmaschine eingeben und schon hast Du das ganze Wissen zum Thema bei Dir im Wohnzimmer. Stop! Tu es nicht!
So wenig wie es hilfreich ist, Krankheitssymptome selbst mittels Suchanfrage ergründen zu wollen, so wenig ratsam ist es, sich in Foren oder Sozialen Netzwerken übers Stiefmuttersein zu informieren. Die automatischen Vorschläge, die bei Suchanfragen generiert werden, sagen schon alles: Wenn Du “Stiefkind” eintippst, erscheint diese Liste: “mein Stiefkind nervt”, “mein Stiefkind hasst mich”, “mein Stiefkind lehnt mich ab”, “hasse mein Stiefkind”, “erbt mein Stiefkind”, “mag mein Stiefkind nicht”, “kann mein Stiefkind nicht leiden”, erst dann folgen “liebe mein Stiefkind”, “ich möchte mein Stiefkind adoptieren” und “kann ich mein Stiefkind adoptieren”. Bei Klick auf einen dieser Links kommst Du auf Seiten mit Hinweisen darüber, wie Du Dein Stiefkind wegekelst oder um die Ecke bringst.
Das Internet ist voll von negativen Kommentaren, Berichten und Warnhinweisen. Kein Wunder also, dass die Sorge und Verunsicherung für neue Stiefeltern groß ist. Das gilt nicht nur in Bezug auf die Kinder des Partners, auch die Exfrau kann zu einer Schreckensvision mutieren. Unser Gehirn ist ja immer darauf aus, vorgefasste Meinungen zu bestätigen. Du tust also gut daran, eine offene und unvoreingenommene Haltung an den Tag zu legen.
Um Dir die Internetrecherche abzunehmen, habe ich in einem Blogartikel die wichtigsten Abkürzungen zum Thema Patchwork für Dich zusammengetragen – mit einem Augenzwinkern: ELSE, UTE und NILS? Verrückte Abkürzungen im Patchwork
Das Stiefmütter Bullshit-Bingo
Eine richtig tolle Social Media Aktion lief im November. Mit den Powerfrauen in meiner Facebook-Gruppe habe ich auf die ganzen Phrasen aufmerksam gemacht, die man sich als Stiefmutter anhören muss. Du findest sie zusammengestellt im Bullshit-Bingo. Besonders berührt hat es mich, die vielen persönlichen Erfharungen und Geschichten zu lesen, die andere Bonusmamas erlebt haben. Die Posts auf Instagram und meiner Facebook-Seite habe ich in diesem Blogartikel zusammengefasst. Hast Du selbst auch schon solche Sätze anhöhren müssen? Vielleicht sogar so viele davon, dass Du laut „Bullshit“ rufen könntest? Das haben wir im Rahmen der Community Xmas-Party gemacht, bei der wir viel gelacht haben und es obendrein tolle Preise zu gewinnen gab. Danke, Mädels, für einen superschönen Abend, ihr seid einfach die beste Community!
Im Sommer macht das Virus Urlaub
Die Sommermonate waren eine kleine Corona-Verschnaufpause. Im August wurde meine kleine große Tochter eingeschult.
Außerdem habe ich Besuch von meiner Online-Kollegin Anna-Leke von Langendorff bekommen. Sie hat natürlich im Wohnwagen übernachtet und wir haben die meiste Zeit draußen verbracht. Es war so schön, sie endlich mal persönlich kennenzulernen, nachdem wir uns schon jahrelang virtuell kannten. Die Zeit haben wir dann noch für ein Gespräch über „Augenhöhe“ genutzt.
Ein bedürfnisorientierter Umgang mit Kindern – das klingt alles so schön nach heile Welt und Laissez-Faire. Doch was steckt wirklich hinter den Begriffen? Was ist Augenhöhe? Was bedeutet das – im Umgang mit anderen Menschen und auch mit Kindern? Und was bedeutet es nicht? Darüber sprechen wir, Anna-Leke Coach für GFK und Innere Kind Arbeit und Marita Familiencoach für Patchwork auf Augenhöhe.
Tatsächlich war ich in den Herbstferien noch 3 Tage mit meinem Mann an der Ostsee, bevor das Beherbungsverbot kam. Plötzlich fühlten wir uns illegal auf dem Campingplatz, egal wie jetzt genau die offizielle Regelung war, und brachen unseren Mini-Urlaub ab.
…es zählt, was am Ende dabei herauskommt!
Trotz oder auch gerade wegen der besonderen Situation dieses Jahr sind ganz tolle Dinge entstanden.
Einfach mal machen, könnte ja gut werden
Eine Sache, die ich dieses Jahr zum ersten Mal gemacht habe: Ein Ölgemälde erschaffen! Ich war felsenfest davon überzeugt, dass ich nicht malen kann. So ein blöder Glaubenssatz! Einfach mutig den Pinsel in die Hand nehmen und drauflos klecksen. Gut, ich gebe zu, ich hatte eine Anleitung per Video von Bob Ross. Trotzdem ist es mein Werk. Ich bin so begeistert von meinem Bild, stolz auf meinen Mut und glücklich über das Ergebnis. Niemals hätte ich geglaubt, dass das geht. So ist es bei allen inneren Überzeugungen.
Wie man malt, kann ich dir nicht beibringen. Womit ich mich aber richtig gut auskenne, ist Gewaltfreie Kommunikation. So wie mir Bob Ross erklärt hat, wie ich ein Ölgemälde aufs Papier bringe, zeige ich dir, wie Kommunikation in der Patchworkfamilie funktioniert. Falls du also lernen möchtest, wie Du mit deinem Partner und deinem Bonuskind besser umgehen kannst, schau dir meine Videos an.
Die großen
Konflikte klären mit mir als Mediatorin
Meine Mediatorenausbildung „Knoten lösen“ und „Alle in einem Boot“ wurde tatsächlich als Präsenzveranstaltung in München durchgeführt. Ich bin sehr froh, dass ich alle Module in diesem Jahr absolvieren konnte. Ab sofort bin ich Zertifizierte Mediatorin und biete Mediation für Patchworkfamilien an.
Im Patchwork kommen viele Beteiligte mit ihren unterschiedlichen Sichtweisen zusammen. Dass das nicht ohne Reibungen abläuft, ist klar. Im Rahmen einer Trennung werden häufig in erster Linie die leiblichen Eltern unterstützt. Als Stiefmutter hast Du aber eigene Anliegen. Das Ziel der Empathischen Mediation ist, dass alle beteiligten Personen mit ihren Gefühle und Anliegen gesehen werden. Somit wird es möglich, die Beweggründe hinter den Handlungen zu sehen und auf dieser Ebene wieder miteinander in Kontakt zu kommen und unterschiedliche Sichtweisen zu respektieren. Dann ist der Weg frei, um gemeinsame Lösungen zu finden, mit denen alle zufrieden sind.
So geht es 2021 weiter
Mein Blog, die Facebook-Auftritt und meine GFK Übungsgruppe laufen im nächsten Jahr wie gewohnt weiter. Und natürlich kannst Du auch weiterhin ein Einzelcoaching mit mir buchen. Es wird aber auch etwas ganz tolles neues geben *Trommelwirbel*
Im Mai 2021 erscheint mein Buch!
Ich bin stolz, dass ich für die Oetinger Verlagsgruppe als Autorin für das Patchworkbuch ausgewählt wurde. Darin wird es um das Stiefmutter-Hamsterrad gehen. Ich verrate Dir, mit welchen 5 Schritten Du da rauskommst, damit Du ein entspanntes Patchworkfamilienleben führen kannst. Titel und Cover folgen im Januar – und natürlich bekommst Du sofort die Info, sobald das Buch vorbestellbar ist.
Passend zum Buch plane ich ein Gruppencoaching.
Wenn Du jetzt schon einen Vorgeschmack aufs Hamsterrad haben willst, melde Dich für den Newsletter an. Dann bekommst Du das Hamsterrad-Freebie kostenlos als Download.
Mein Motto für 2021 habe ich mir auch ausgesucht
The best is yet to come – das beste kommt erst noch!
Frank Sinatra
Ich kann es kaum erwarten. Auf ins neue Jahr!
Dieser Artikel ist Teil der Blogparade: Corona selbstständig online und dem #Jahresrückblog von Judith Sympatexter Peters.
Liebe Marita,
„Veränderung bringt Sicherheit“ finde ich einen großartigen Gedanken. Den drehe und wende ich noch ein bisschen in meinem Kopf. Und für dieses Jahr war das ein unglaublich passendes Motto.
Vielen Dank für den Einblick in deine Welt und viel Erfolg für dein Buch!
Viele Grüße
Susanne
Liebe Susanne, oh das freut mich, dass ich Dich inspirieren konnte. Du darfst gern das Motto für 2021 übernehmen. Man weiß ja nie, was auf einen zukommt 😉 Ich wünsche Dir frohe Weihnachten und alles Gute für das, was kommt! Deine Marita
Ganz toll, liebe Marita!
Auch wenn ich weder Mama noch „Stiefmama“ bin, habe ich deinen JRB mit Interesse und Bewunderung über deinen Elan gelesen.
Liebe Ingrid, ich danke dir! Das Wort Elan freut mich gerade, da steckt Power drin. Ich wünsche dir auch ganz viel davon fürs neue Jahr! Liebe Grüße, Deine Marita