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Last Updated on 4. Juli 2023 by Marita

Paarcoaching – ja oder nein? Ein Beziehungscoach kann viel – zaubern gehört leider nicht dazu. (Ich arbeite dran ;)) Die Hauptarbeit liegt immer noch beim Paar selbst und passiert zu großen Teilen auch zwischen den Sitzungen. Damit der „Zauber“ der Impulse wirken kann, sind folgende Punkte wichtig:

Ihr habt realistische Erwartungen ans Paarcoaching

Ein Paarcoaching kann die Beziehung verbessern und neue Lösungsansätze bieten, aber sie kann keine Wunder bewirken. Es ist entscheidend, realistische Erwartungen an eine Paarcoaching zu haben und zu verstehen, dass sie kein Allheilmittel ist. Veränderungen brauchen Zeit und erfordern das Engagement beider Partner.

Als Lisa und Tom zu mir kommen, haben sie mit Kommunikationsproblemen zu kämpfen. Das Muster ist immer das gleiche:

Auf eine kritische Äußerung („Immer muss ich deinen Kindern ihr Zeug hinterherräumen! Rede doch endlich mal mit ihnen!“) folgt die Rechtfertigung („Es sind halt Kinder. Jetzt entspann dich doch mal!“). Komischerweise entspannt sich Lisa dann nicht 😉

Lisa und Tom

Solche Streitigkeiten kommen in ihrer Beziehung ganz häufig vor. Deshalb wollen die beiden lernen, effektiver miteinander zu kommunizieren und ihre Konflikte konstruktiv anzugehen. Von mir bekommen sie neue Werkzeuge und Strategien, um ihre Beziehung zu verbessern. Beobachtungen und Bewertungen voneinander trennen, von den eigenen Gefühle und nicht über den anderen sprechen, konkrete Wünsche formulieren. Alles nachvollziehbar und machbar. Allerdings passiert die Veränderung nicht über Nacht. Obwohl Lisa und Tom jetzt „theoretisch“ wissen, wie sie Dinge anders formulieren können, kommt es immer wieder zu Streitsituationen. Manchmal fällt es ihnen erst hinterher auf, dass sie wieder in die alten Muster gefallen sind – aber hey, immerhin verstehen sie die Muster jetzt!

Es geht darum, die erlernten Fähigkeiten immer wieder neu in ihrem Alltag anzuwenden. Dafür müssen sie kontinuierlich an den Themen arbeiten und Geduld aufzubringen, während sie ihre Beziehung stärken.

Paarcoaching ist Zeit zu zweit. Man sieht zwei Kaffeetassen von oben auf einem Tisch und ein Paar, das sich die Hände reicht

Ihr habt einen ernsthaften Wunsch nach Veränderung

Ein Paarcoaching kann ein wertvolles Werkzeug sein, um eure Beziehung zu verbessern. Doch dafür ist es wichtig, sich zu Beginn bewusst zu machen, wo die Reise eigentlich hingehen soll. Am Anfang steht die Frage nach dem Ziel: Was wollt ihr durch das Paarcoaching erreichen?

Wie muss es zwischen euch und allgemein in eurem Leben sein, damit es gut ist? Wie attraktiv ist diese Vorstellung? Nur wenn ihr das Ziel klar vor Augen habt, könnt ihr die richtigen Schritte darauf zu machen.

Ich starte deshalb immer mit einer Bestandsaufnahme: Wo seid ihr jetzt? Wo wollt ihr hin? Welche Schritte braucht es dafür?

Michael und Sarah fühlen sich voneinander völlig entfremdet. Zwischen Arbeit, Umgangswochenende und Alltagsstress gibt es keine Zeit zu zweit mehr. In der ersten Sitzung haben wir die individuellen Bedürfnisse und Wünsche erkundet. Dabei wird ihnen klar, dass sie sich eine tiefe emotionale Verbundenheit und eine offene, respektvolle Kommunikation wünschen. Sie definieren ihr gemeinsames Ziel, diese Verbundenheit und Kommunikation wiederherzustellen. Doch damit nicht genug, jetzt geht es ans Umsetzen. Konkrete Vereinbarungen machen aus einem „frommen Wunsch“ erst klar erreichbare Schritte. Das kann zum Beispiel ein Pärchenabend pro Woche oder pro Monat sein. Da sollte dann der Austausch über wirklich tiefe Themen (und nicht nur Organisatorisches) im Mittelpunkt stehen.

Reflektiert gemeinsam, wo ihr euch aktuell in eurer Beziehung befindet und wohin ihr möchtet. Damit legt ihr die Grundlage für ein effektives Paarcoaching. Mit einem klaren Ziel vor Augen finden wir die notwendigen Schritte, die eure Beziehung verbessern. Nach dem Motto:

Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.

Georg Christoph Lichtenberg
Paarcoaching Zitat von Georg Christoph Lichtenberg: Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.

Beide Partner sind bereit, sich einzubringen – ist das wirklich so?

Freiwilligkeit ist die wichtigste Voraussetzung, damit die Arbeit als Paar sinnvoll ist. Wenn du deinen Partner er überreden, belatschern oder gar erpressen musst, damit er mitkommt, tust du dir selbst keinen Gefallen. Das heißt aber nicht, dass Hopfen und Malz verloren ist!

Wenn dein Partner (noch) nicht bereit ist, am Paarcoaching teilzunehmen, kannst du auch alleine eine Veränderung zu bewirken. In solchen Fällen kann ein Einzelcoaching sinnvoll sein. Hier hast du die Möglichkeit, an deinen eigenen Themen und Verhaltensweisen zu arbeiten. Das kann sich wiederum positiv auf die Beziehung auswirken.

So war es bei Emma und David. Auch die beiden gerieten regelmäßig aneinander, vor allem wegen Davids Exfrau. Sie war der Anlass, warum es immer wieder Diskussionen gab. Teilweise mit Anschreien, tagelangem Schweigen und sogar dem Ausspruch: Dann sollten wir uns vielleicht besser doch trennen! Doch das wollte Emma nicht (und David eigentlich auch nicht). Um die Beziehung zu retten, wollte sie sich Hilfe in Form eines Coachings holen. David war allerdings total skeptisch. „Sowas bringt doch nichts, das brauchen wir nicht.“

Deshalb entscheidet sich Emma zunächst, alleine eine Veränderung zu bewirken. Sie beginnt ein Einzelcoaching, um ihre eigenen Muster und Verhaltensweisen zu reflektieren und zu verbessern. Sie versteht, welche Situationen sie in Bezug auf die Exfrau an die Decke bringen und wie sie gelassen bleiben kann. Durch ihr persönliches Wachstum und die positiven Veränderungen beginnt David allmählich, sich auch fürs Paarcoaching zu öffnen.

Gib die Verantwortung nicht ab. Du hast es selbst in der Hand. Wenn du dich zuerst änderst, kann sich auch der andere ändern. Wenn beide auf den anderen warten, ändert sich nichts!

Paarcoaching oder Einzelcoaching. Eine Frau liest nachdenklich ein Buch und kaut an einem Bleistift
Es kann sinnvoll sein, erstmal alleine an seinen Baustellen zu arbeiten.

Paarcoaching ist eine Unterstützung für gesunde Menschen

Wenn eine Beziehung von tiefgreifendem Misstrauen, Missbrauch oder Gewalt geprägt ist, braucht es unter Umständen andere Formen der Unterstützung. Manchmal ist es tatsächlich besser, sich zu trennen. (Wenn du unsicher bist, lies den Artikel: Gehen und bleiben – Wann eine Trennung trotz Liebe sinnvoll ist.)

Ein Paarcoaching ist darauf ausgerichtet, die Kommunikation zu verbessern, Konflikte zu lösen und die Beziehung zu stärken. Dies setzt voraus, dass beide Partner in der Lage sind, sich offen und ehrlich auszudrücken. Angst vor Verletzung oder Missbrauch macht es schwerer, sich zu öffnen. Als Mediatorin steuere ich deshalb das Gespräch. Ich unterbreche auch mal den Redefluss, damit keine neuen Verletzungen entstehen. Emotionale Misshandlungen und Gewalt gehört allerdings in therapeutische Hände. Wenn ich merke, dass tiefere Krankheitsbilder oder Persönlichkeitsstörungen vorliegen, empfehle ich die Arbeit mit einem Psychotherapeuten.

Ein Coaching ist für gesunde Menschen, denn es geht um eine gezielte Fragestellung. Ihr möchtet als Paar wieder zusammenkommen, eure Konflikte auf konstruktive Art und Weise lösen oder aus bestimmten Verhaltensweisen aussteigen. Wenn du dir das Bild von einem Haus vorstellst, ist es beim Coaching so als würdet ihr im Erdgeschoss ein Zimmer renovieren. Ihr reißt die Tapeten von der Wand, streicht alles in einer anderen Farbe, verlegt Parkett und richtet den Raum mit passenden neuen Möbeln ein. Vielleicht stellt ihr fest, dass andere Stellen im Haus ebenfalls eine Verschönerung nötig hätten und geht es Schritt für Schritt an.

Im Paarcoaching renovieren wir einen Raum im „Beziehungs-Haus“ nach dem anderen.

Bei einer Psychotherapie gibt es hingegen eine Diagnose und ein Krankheitsbild, das behandelt wird. Bildlich gesprochen reicht es dann nicht mehr zu renovieren, sondern das ganze Haus muss angeschaut werden. Der Therapeut geht alle Stockwerke durch, leuchtet in die dunkelsten Ecken im Keller, entrümpelt den Dachboden und lässt den Gutachter kommen. Das Ziel einer Therapie ist die mentale Gesundheit wieder herzustellen, Symptome zu bekämpfen und die Ursachen zu verstehen. Diese Prozesse können Monate oder Jahre dauern. Im Coaching reichen wenige Sitzungen aus, um ein Thema aufzulösen.

Ihr seid bereit, miteinander zu reden

Prima. Das ist das allerwichtigste! Solange ihr euch noch streitet, ringt ihr noch miteinander. Ihr habt noch nicht aufgegeben – und das ist gut.

Ich helfe euch, so miteinander zu reden, dass ihr nicht in die Muster aus Kritik und Rechtfertigung fallt. Das geht, versprochen!

Ein Coaching wirkt nur, wenn die Verbindung zwischen uns stimmt. Deshalb führe ich immer ein Gespräch vorab. Dann entscheiden wir gemeinsam, ob und wie wir miteinander arbeiten wollen. Hier könnt ihr euch einen kostenfreien Termin in meinem Kalender buchen.

24 Beziehungstipps im Advent

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Das hat geklappt!

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