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Last Updated on 30. September 2023 by Marita

Patchwork ist für niemanden leicht. Das können wir ganz klar so feststellen.

Egal ob neue Partnerin, getrennte Mutter, Stiefvater, leiblicher Papa oder Kinder jeglichen Alters – alle brauchen Zeit, um sich zu orientieren, seine Rolle zu finden, eigenen Themen zu bearbeiten und alle möchten verstanden werden. Weil wir aber so mit uns selbst beschäftigt sind, ist gerade dieser Perspektivwechsel schwer.

Deshalb bekommst du hier mehrere Listen, in denen die typischen Sorgen und Gedanken von jeder Patchwork-Position beleuchtet sind. Diskutiere nicht darüber, ob diese Gedanken angemessen oder (aus deiner Sicht) völlig bescheuert sind. Nimm sie erstmal als neutrale Information und schau ganz neugierig, was in den Köpfen der anderen so vor sich geht.

Es ist übrigens nicht deine Aufgabe, diese Gedanken bei den anderen abzuschalten oder wegzuargumentieren. Du bist auch nicht Schuld daran, dass sie da sind. Es hilft aber zu wissen, worüber sich Menschen Sorgen machen. Und wenn es dir möglich ist, kannst du in einem Gespräch genau diese Sorgen einfach mal aussprechen – dann fühlt sich dein Gegenüber nämlich verstanden.

Stiefmütter haben häufig diese Sorgen

  1. Alles andere ist für ihn wichtiger als ich.
  2. Er erwartet von mir, dass ich seine Kinder so behandle, als wären es meine eigenen; ich bin aber nicht ihre Mutter.
  3. Ich will ein eigenes Kind, aber er hat ja schon zwei und die reichen ihm.
  4. Wenn seine Ex anruft, springt er sofort. Sie hat in unserer Beziehung mehr zu sagen als ich.
  5. Ich investiere so viel, auch finanziell (sein ganzes Geld geht ja für den Unterhalt an seine Ex und die Kinder drauf).
  6. Seine Ex bedankt sich nie für alles, was ich für ihre Kinder tue.
  7. Seine Kinder behandeln mich wie ein Dienstmädchen; von mir wird erwartet, dass ich alles mache, was ihre Mutter für sie tun würde, aber ich erhalte keinerlei Respekt oder Wertschätzung.
  8. Mein Mann denkt, dass es zur Erziehung gehört, seinen Kindern alle Wünsche zu erfüllen und ihnen alles zu kaufen, was sie haben wollen.
  9. Er handelt doch nur so, weil er Schuldgefühle gegenüber seinen Kindern hat.
  10. Ich will nicht die „böse Stiefmutter“ sein.
  11. Wenn seine Kinder zu Besuch kommen, ist er nur noch Papa und ich bin abgemeldet. Null Paarzeit und auf Sex hat er dann auch keine Lust.
  12. Seine Kinder melden sich nur, wenn sie was von ihm wollen.
  13. Wir haben völlig unterschiedliche Erziehungsansichten. Er ist viel zu lasch zu seinen Kindern (und zu streng zu meinen/unseren).
  14. Ich arbeite die ganze Woche, und dann erwartet er, dass ich am Wochenende für seine Kinder da bin; das ist meine Zeit zum Entspannen.
  15. Ich möchte in seinem Leben an erster Stelle stehen.
  16. 😞 KEINER VERSTEHT, WIE ICH MICH FÜHLE!
Mann mit Kind burnout

Getrennte Väter machen sich diese Gedanken

  1. Sie wusste doch, dass ich Kinder habe, warum verhält sie sich also jetzt so?
  2. Wenn sie mit meinen Kindern spricht, klingt ihre Stimme manchmal echt gemein.
  3. Sie verhält sich mehr wie ein Kind als die Kinder selbst.
  4. Sie will ein Baby und kann nicht einmal mit meinen Kindern umgehen.
  5. Sie ist besessen von allem, was meine frühere Frau tut.
  6. Wird sie jemals verstehen, wie schwer es für mich ist, meine Kinder nicht um mich zu haben?
  7. Wird sie jemals verstehen, wie sehr mich die Schuldgefühle quälen, nicht da gewesen zu sein?
  8. Wie kann sie von mir erwarten, dass ich sie erziehe, wenn ich sie so wenig sehe?
  9. Ich habe Angst, meine Kinder zu verlieren.
  10. Sie sagt mir ständig, was die Kinder alles „falsch“ machen, aber ich sehe das einfach nicht so.
  11. Manchmal denke ich, sie sucht das Schlimmste in ihnen.
  12. Natürlich hat meine Ex die Kontrolle über mich; sie kontrolliert meine Kinder.
  13. Meine Ex stellt mich vor den Kindern als Monster dar.
  14. Mein Geld reicht nie aus. Und es ist auch nie an der richtigen Stelle.
  15. Manchmal bin ich so verletzt, dass sie den ganzen Tag weg ist, wenn meine Kinder da sind.
  16. 😞 KEINER VERSTEHT, WIE ICH MICH FÜHLE!

Kinder im Patchwork haben solche Ängste

  1. Ich will meine alte Familie zurück.
  2. Niemand hat genug Zeit für mich.
  3. Ich weiß nicht, was sie von mir wollen.
  4. Ich bin wütend, und ich weiß nicht, warum.
  5. Papa ist mit seiner neuen Familie beschäftigt.
  6. Es ist langweilig bei meinem Vater zu Hause.
  7. Es ist wunderbar bei meinem Vater. Ich wünschte, ich könnte bei Papa leben.
  8. Ich vermisse meinen Papa.
  9. Papa und ich haben eine tolle Zeit, außer mit „ihr“.
  10. Er gibt ihr und ihren Kindern mehr, als er uns gibt.
  11. Er hat doch gar nicht an uns gedacht, als er ausgezogen ist.
  12. Papa sagt, er hat sich von Mama getrennt, aber eigentlich hat er mich verlassen.
  13. Mit mir muss etwas nicht stimmen. Es ist alles meine Schuld.
  14. Mama ist toll, aber ihr Freund ist furchtbar.
  15. Sie kümmert sich immer nur um ihn und nicht um mich.
  16. Sie lässt sich von ihm sagen, was wir tun sollen.
  17. Ich will sie nicht begrüßen.
  18. Es ist nicht fair…
  19. Ich weiß nicht, wo ich hingehöre.
  20. Sie werden nie verstehen, wie schwer es ist, immer zwischen Mama und Papa zu wechseln.
  21. Sie werden wütend, wenn ich ihnen erzähle, wie schön es war, wenn ich sie besucht habe.
  22. Mama hat nie genug Geld.
  23. Papa beschwert sich immer darüber, wie viel Geld er Mama gibt. Ich habe das Gefühl, dass ich an allem schuld bin.
  24. 😞 KEINER VERSTEHT, WIE ICH MICH FÜHLE!
Trennung Selbstwert

Alleinerziehende Mütter beschäftigen diese Probleme

  1. Ich habe den ganzen Alltagsstress, und er macht sich mit den Kindern ein schönes Wochenende.
  2. Ich habe viel zu viel Verantwortung und nicht genug Geld, um alles zu stemmen.
  3. Wenn die Kinder ihn besuchen, bespaßt er sie die ganze Zeit. Er ist der typische Wochenend-Papa.
  4. Die Kinder werden wie Prinzen und Prinzessinnen behandelt. Sie müssen nie mithelfen.
  5. Mein Lebensstandard ist gesunken, während sein Lebensstandard weiter gestiegen ist.
  6. Die Kinder sind meine Verantwortung. Er tut so gut wie gar nichts, um sie zu erziehen.
  7. Seine Zahlungen kommen zu spät, aber er erwartet von mir, dass die Kinder gut gekleidet und pünktlich sind, wenn er sie haben will.
  8. Warum sollte ich ihn nicht vor den Kindern schlecht machen? Sie haben es verdient zu wissen, wie schrecklich er ist.
  9. Ich habe kaum Zeit für Verabredungen, und wer will schon eine Frau mit Kindern?
  10. Meine Kinder können seine neue Freundin nicht ausstehen.
  11. Wer ist sie, dass sie meinen Kindern sagen kann, was sie tun sollen?
  12. Ich will seine Neue gar nicht kennenlernen.
  13. Er hat nicht ein gutes Wort über all die Jahre verloren, in denen ich unsere Kinder erzogen habe.
  14. Wir haben sehr wenig Kontakt. Wenn er die Kinder holt, sehen wir uns nur von weitem.
  15. Sie will sich die Liebe meines Kindes erschleichen. Dabei hat sie gar keine Ahnung von Kindern!
  16. 😞 KEINER VERSTEHT, WIE ICH MICH FÜHLE!
Coaching Frau schreit verzweifelt

Stiefväter denken häufig das hier

  1. Sie ist allein mit ihren Kindern überfordert. Wenn ich für Ordnung sorgen will, weisen mich alle zurück.
  2. Ich kann ihnen nicht beibringen, was sie von einem Mann lernen müssen, weil sie mich nicht unterstützt.
  3. Sie verteidigt die Kinder immer sofort, wenn ich sie korrigiere.
  4. Sie sagt, ich sei zu streng; Kinder, die sich daneben benehmen, brauchen jemanden, der streng mit ihnen ist.
  5. Ich schenke ihren Kindern meine Zeit, und niemand bedankt sich dafür.
  6. Sie sind frech, helfen ihr nicht und hören nie auf mich, es sei denn, ich erhebe meine Stimme.
  7. Ein Mann muss zu Hause eine Autoritätsperson sein; ich fühle mich wie der Depp vom Dienst.
  8. Es ist ihr Haus, die Kinder waren vor mir da, und sie lassen mich das wissen.
  9. Meine Frau behandelt mich wie einen Außenseiter, wenn es um die Kinder geht.
  10. Sie brauchen hier einen Mann, und sie und die Kinder wollen nicht, dass ich einer bin.
  11. Ich kaufe den Kindern Sachen und sie bedanken sich selten.
  12. Sie ist zu sehr mit ihrem Job und ihren Kindern beschäftigt, um sich um mich zu kümmern.
  13. Es gibt so viele Spannungen im Haus, wenn die Kinder hier sind.
  14. Ich liebe sie so sehr, wenn wir allein sind und ihre Kinder bei ihrem Vater sind.
  15. Im Internet steht viel über die armen Alleinerziehenden und Stiefmütter. Aber was ist mit uns Stiefvätern? Wer sieht mal, was ich fühle?
  16. Ich fühle mich wie das dritte Rad am Wagen, wenn ich mit ihr und ihren Kindern zusammen bin.
  17. 😞 KEINER VERSTEHT, WIE ICH MICH FÜHLE!

Quelle: Lofas, J. (2004). Stepparenting; everything you need to know to make it work. New York, NY: Kensington Publishing Corp., zitiert nach Link. Überarbeitet und übersetzt von mir.

Was tust du jetzt damit?

Erstmal gar nichts. Lesen, verstehen, atmen.

Vielleicht hast du beim Lesen gemerkt, dass einige Sätze sofort ein „Ja, aber“ in dir auslösen. Nimm diesen Impuls erstmal wahr. Es bringt überhaupt nichts, wenn du dagegen argumentierst. Das kennst du im umgekehrten Fall von dir selbst, wenn du deinem Partner erklären wolltest, wie es dir geht. Es fühlt sich mies an, sich zu rechtfertigen und immer wieder erklären zu müssen, was man denkt und zu begründen, warum man das denkt, wenn doch der andere behauptet, es sei Quatsch. Die Gedanken sind aber trotzdem da.

Du möchtest:

  • mit deinem Partner darüber reden, was jeden von euch bewegt.
  • von ihm verstanden werden
  • dass deine Gedanken okay sind und nicht Tisch gewischt werden
  • ihm das Gefühl geben, dass du ihn auch verstehen kannst, auch wenn es schwerfällt
  • dass sich die Kinder wohl fühlen und keine Angst haben, nicht geliebt zu werden
  • trotzdem, dass ihr Verhalten sich besser, damit du nicht jedes Wochenende durchdrehst
  • einen guten Umgang mit allen auf Augenhöhe

Das alles ist möglich. Es braucht nur Zeit, Ruhe und echten, ehrlichen Austausch. Wie das geht, lernst du im Patchwork Power Kurs oder im Paarcoaching. Meld dich bei mir und wir schauen gemeinsam, wie ich dich am besten unterstützen kann. Meine freien Termine findest du oben rechts im Menü.

24 Beziehungstipps im Advent

Begleite das Patchwork-Paar "Sabine und Rainer" und lass dich inspirieren – für eine liebevolle und erfüllte Adventszeit!

Das hat geklappt!

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