Last Updated on 27. November 2023 by Marita
Kommunikation ist die Basis, um miteinander auszukommen. Nach einer Trennung ist es normal, dass man den Ex-Partner oder die Ex-Partnerin nicht sehen will – entweder, weil man verletzt und wütend ist, oder, weil man befürchtet, dass jedes Gespräch in Vorwürfen endet. Als Eltern kann man sich jedoch nicht komplett aus dem Weg gehen, da weiterhin wichtige Absprachen getroffen und Informationen ausgetauscht werden müssen.
Meiner Erfahrung nach ist es immer besser, direkt miteinander zu sprechen, als wenn Anwälte dazwischengeschaltet sind. Wenn ihr alleine miteinander immer wieder eskaliert, lohnt es sich frühzeitig auf eine Mediation zu setzen. Das lohnt sich langfristig, denn eine konstruktive und respektvolle Kommunikation minimiert Konflikte und trägt dazu bei, eine stabile und unterstützende Umgebung für die Kinder im Patchwork zu schaffen.
Für die Kommunikation gibt es verschiedene Wege, die sich je nach Zustand der Beziehung, Alter der Kinder und Zweck des Gesprächs besser oder weniger gut eignen. Die oberste Prämisse ist immer, Missverständnisse zu vermeiden, das Wohl der Kinder im Auge zu behalten und gemeinsame Lösungen zu suchen. Ob das via Text, Sprachnachricht, Email, Telefon oder Video geschieht, ist zweitrangig. Hauptsache, ihr redet friedvoll miteinander!
Grundsätzlich gilt für die Kommunikation zwischen getrennten Eltern
- Respekt und Höflichkeit bewahren: Behandelt den anderen Elternteil stets mit Respekt und Höflichkeit, auch wenn es Meinungsverschiedenheiten oder Konflikte gibt. Vermeidet Vorwürfe, Schuldzuweisungen oder abfällige Bemerkungen. Am besten stellst du dir vor, du bist im Arbeitskontext und schreibst eine Nachricht an deine Chefin oder an einen Kollegen, den du nicht gut kennst oder nicht magst, mit dem du aber zusammenarbeiten musst.
- Das Wohl des Kindes steht an erster Stelle: Erinnere dich immer daran, dass die Kinder im Mittelpunkt der Kommunikation stehen. Ohne sie hättet ihr wahrscheinlich gar keinen Kontakt mehr, aus Gründen…
- Klare und offene Kommunikation: Bemüht euch um klare, sachliche Formulierungen. Aktiv zuhören, was der andere sagt, ohne sich bei jedem Satz angegriffen zu fühlen, ist manchmal sauschwer – aber wichtig! Versuch immer, den Standpunkt des anderen Elternteils zu verstehen, selbst wenn du anderer Meinung bist. Du weißt ja, verstehen heißt nicht einverstanden sein!
- Vereinbart klare Regeln: Legt klare Vereinbarungen für die Kommunikation fest, einschließlich der Verwendung bestimmter Plattformen, Kommunikationszeiten und -ziele. Dies kann dazu beitragen, Missverständnisse zu minimieren. In diesem Blogartikel bekommst du eine Übersicht über die Vor- und Nachteile der jeweiligen Kommunikationswege. Leite sie gern an den anderen Elternteil weiter und bitte um eine Rückmeldung, welche davon vorstellbar sind und welche gar nicht gehen. Jemanden, der Sprachnachrichten hasst, wirst du auf diesem Wege nur schwer zur Zusammenarbeit bekommen. Mach es dir selbst leicht und wähle die Kommunikationsform, die dem anderen Elternteil angenehm ist – außer, du hast gute Gründe, eine andere vorzuschlagen (z.B. schriftlich per Email oder WhatsApp statt telefonisch wegen der Dokumentation)
- Konsistenz und Zuverlässigkeit: Es gilt immer, aber beim Kommunizieren besonders: Halte Abmachungen ein, sei pünktlich und verlässlich. Dies schafft Vertrauen zwischen den Eltern und bietet den Kindern Stabilität.
- Emotionale Selbstregulation: Für deine Gefühle bist du selbst verantwortlich. Lerne, deine Emotionen zu kontrollieren und vermeide es, Konflikte in hitzigen Momenten auszutragen. Wenn du merkst, dass die Gespräche emotional werden, gönn dir eine Pause, bevor du weiter kommunizierst.
- Private Angelegenheiten privat halten: Diskutiere persönliche Angelegenheiten oder Konflikte nicht vor den Kindern. Schafft eine private und sichere Umgebung, in der sie sich frei äußern können, ohne in den elterlichen Konflikt hineingezogen zu werden. Die Privatsphäre des anderen ist zu beachten. Dazu gehört, keine Fragen zu stellen, die über die Angelegenheiten des Kindes oder Erziehungsfragen hinausgehen. Das heißt auch, du musst persönlichen Fragen des anderen Elternteils nicht beantworten. Auch die Privatsphäre deiner neuen Partnerin sollte gewahrt bleiben. Eure jetzige Beziehung hat in der Kommunikation mit der Ex nichts verloren.
- Kommunikation in Schriftform aufbewahren: Wahrscheinlich ist es dir längst klar: Es ist ratsam, schriftliche Kommunikation wie E-Mails oder Nachrichten aufzuheben. Dies dient nicht nur dazu, wichtige Informationen festzuhalten, sondern kann auch bei rechtlichen Angelegenheiten nützlich sein. Es kann auch hilfreich sein, Screenshots machen, bevor Nachrichten zurückgezogen oder gelöscht werden. In der Hoffnung, dass ihr das nie braucht, weil es ohne Anwälte geht…
- Professionelle Hilfe in Betracht ziehen: Wenn die Kommunikation immer wieder scheitert und zu Konflikten führt, holt euch Hilfe! Ein neutraler Dritter wie ein Mediator oder Familientherapeut oder Coach kann helfen, Konflikte zu lösen und eine effektivere Kommunikation zu fördern.
Wer schreibt, der bleibt – Kommunikation per Email
Schriftlich zu kommunizieren hat für Eltern viele Vorteile. Gerade wenn persönliche Gespräche eine große Herausforderung darstellen, wenn es im Zuge der Trennung zu starken Konflikten, vielen Verletzungen oder starken negativen Gefühlen gekommen ist.
Das spricht für Emails
- Schriftliche Aufzeichnung: Emails bieten eine dauerhafte schriftliche Aufzeichnung von Kommunikation, die nützlich sein kann, um Vereinbarungen festzuhalten.
- Zeit zum Nachdenken: Eltern haben Zeit, über ihre Nachrichten nachzudenken und können sie sorgfältig formulieren.
- Dateianhänge: Dokumente, Vereinbarungen und Kalender können als Dateianhänge bequem geteilt werden.
Das spricht gegen Emails
- Verzögerte Reaktion: Die Antwort auf Emails kann verzögert sein, insbesondere wenn die Eltern unterschiedliche Zeitpläne haben.
- Missverständnisse: Wie bei schriftlicher Kommunikation besteht das Risiko von Missverständnissen.
- Emotionale Distanz: Emails können die emotionale Verbindung zwischen den Eltern verringern, da sie oft formell sind.
3 Tipps für die schriftliche Kommunikation per Email
- Halte Emails präzise und sachlich. Vermeide emotionale Ausbrüche in schriftlicher Form.
- Nutze Emails für langfristige Planungen, Vereinbarungen und die Dokumentation von wichtigen Informationen.
- Achte auf Datenschutz und speichere wichtige Emails zur Dokumentation.
- Es ist möglich, eine eigene Emailadresse nur für die Kommunikation mit dem Ex-Partner einzurichten.
Mit Stift und Papier – Das Übergabeheft
Manche Eltern finden es hilfreich, ein Übergabeheft (Notizbuch) zu führen. Hier kann man z. B. eintragen, wenn das Kind krank war und weiterhin Medikamente benötigt, oder etwas Besonderes im Kindergarten oder der Schule vorgefallen ist.
Das spricht für das Übergabeheft
- Klare Dokumentation: Ein Übergabeheft ermöglicht es den Eltern, wichtige Informationen schriftlich festzuhalten, einschließlich Mahlzeiten, Schlafenszeiten, Medikationen und besondere Anforderungen des Kindes.
- Kontinuität und Routine: Es hilft dabei, die täglichen Abläufe und Gewohnheiten des Kindes in beiden Haushalten zu koordinieren, was die Stabilität des Kindes fördert.
- Persönlicher Touch: Eltern können persönliche Notizen und Erinnerungen im Heft hinterlassen, um dem Kind ein Gefühl von Verbundenheit zu vermitteln.
Das spricht gegen das Übergabeheft
- Erfordert Organisation: Das Führen eines Übergabehefts erfordert Engagement und Organisation von beiden Eltern, was in manchen Fällen schwierig sein kann.
- Datenschutz: Die Privatsphäre des Kindes muss berücksichtigt werden, und sensible Informationen sollten nicht im Heft aufbewahrt werden.
- Potenzielle Konflikte: Wenn die Eltern uneinig über die Inhalte des Hefts sind, könnte dies zu Konflikten führen und das Wohl des Kindes beeinträchtigen.
3 Tipps für die Kommunikation per Übergabeheft
- Haltet die Informationen im Übergabeheft klar und präzise. Notiert nur wichtige Details wie Schlafzeiten, Mahlzeiten, Medikationen und besondere Anforderungen des Kindes. .
- Das Übergabeheft aktuell gehalten werden. Beide Eltern sollten Informationen hinzufügen oder aktualisieren, wenn sich die Bedürfnisse des Kindes ändern oder sich neue Entwicklungen ergeben. Dies hilft, Kontinuität und Routine in beiden Haushalten aufrechtzuerhalten.
- Nutzt das Übergabeheft als Werkzeug zur Zusammenarbeit und nicht als Plattform für Konflikte. Respektiert die Notizen und Informationen des anderen Elternteils und vermeidet negative Kommentare oder Kritik. Das Heft sollte dazu dienen, das Wohl des Kindes zu fördern, nicht Konflikte zu verstärken.
Ein Übergabeheft kann auch eine nützliche Ergänzung zur Kommunikation zwischen getrennten Eltern sein. Es bietet eine praktische Möglichkeit, Informationen zu teilen und den Übergang des Kindes zwischen den Haushalten zu erleichtern. Außerdem bezieht es das Kind auf positive Art mit ein, weil es die Informationen überbringt. Wichtig: Kinder sind keine Vermittler zwischen zerstrittenen Eltern!
Das gute alte Telefon kann sinnvoll sein
Ja, das gibt es noch. Das gute alte Telefon ermöglicht echte Gespräche in Echtzeit. Mittlerweile fühlen sich aber einige Menschen damit unwohl. Gerade bei einer strittigen Eltern-Kommunikation ist es besser, sich auf schriftliche Wege zu fokussieren.
Das spricht fürs Telefonieren
- Direkte Kommunikation: Telefonate ermöglichen echte Gespräche in Echtzeit und fördern eine persönliche Verbindung.
- Klärung komplexer Themen: Schwierige oder komplexe Angelegenheiten können in einem Telefongespräch oft besser geklärt werden als in schriftlicher Form.
- Sofortige Rückmeldung: Eltern können sofort auf Fragen und Anliegen des anderen reagieren.
Das spricht gegens Telefonieren
- Schwierige Erreichbarkeit: Telefonate erfordern, dass beide Eltern zum gleichen Zeitpunkt verfügbar sind, was in hektischen Lebensstilen problematisch sein kann.
- Mangel an schriftlicher Aufzeichnung: Wichtige Informationen könnten vergessen oder verzerrt werden, da es keine schriftliche Aufzeichnung gibt.
- Möglicher Streit: Telefonate können leicht in hitzige Diskussionen ausarten, wenn die Kommunikation nicht respektvoll ist.
3 Tipps für die Kommunikation per Telefon
- Vereinbart Telefonate im Voraus, entweder zu einer fixen Uhrzeit, z.B. einmal pro Monat, oder fragt vorher per Nachricht an, wann es dem anderen passt. So stellt ihr sicher, dass beide Eltern Zeit haben, denn Gespräche zwischen Tür und Angel sind keine gute Idee.
- Bleibt ruhig und sachlich, vermeidet hitzige Diskussionen am Telefon. Wenn ihr merkt, dass ihr nicht mehr ruhig bleiben könnt, sagt, dass ihr Zeit zum Nachdenken braucht und setzt das Telefonat lieber zu einem anderen (vereinbarten) Zeitpunkt fort.
- Telefonate eignen sich besonders für dringende oder solche Angelegenheiten, die eine sofortige Klärung erfordern. „Ich stehe im Stau und komme eine halbe Stunde später.“ „Clara braucht für die Schule ihre Sportklamotten – kannst du die bitte einpacken.“ Es ist auch möglich, ein Telefonat mit einer kurzen Nachricht als Erinnerung zu verknüpfen. Nicht vergessen, sich zu bedanken!
Lass uns Zoomen! Seit Corona gang und gäbe
Was vor wenigen Jahren noch unvorstellbar war, ist heute ganz normal: Videotelefonie, am besten über ein Konferenztool wie z.B. Zoom.
Das spricht fürs Zoomen
- Visuelle Kommunikation: Zwar nicht in einem Raum, aber doch von Angesicht zu Angesicht. In Videokonferenzen könnt ihr euch sehen. Neben dem Inhalt und den Tonfall, kommt somit auch die Mimik und Gestik als Kommunikationskanal dazu. Das kann hilfreich sein, um zu erfassen, wie es dem anderen geht.
- Teilen von Dokumenten: Während eines Zoom-Meetings können Dokumente, Kalender und andere Informationen einfach geteilt werden. Wenn man will, kann man sogar das gesamte Gespräch aufzeichnen (aber wer hat schon Zeit, sich das alles nochmal anzuschauen).
- Terminvereinbarungen: Die Planung von Besprechungen und Treffen kann in Echtzeit erfolgen.
Das spricht gegens Zoomen
- Zeitaufwendig: Zoom-Meetings erfordern eine geplante Zeit und können sich manchmal als zeitraubend erweisen. Andererseits sind z.B. Zoom-Meetings in der Freiversion auf 40 Minuten begrenzt. Das kann auch dazu führen, dass man sich kurz fasst.
- Technische Probleme: Verbindungsprobleme oder technische Schwierigkeiten können die Kommunikation stören. Wenn zwischendurch die Connection abreißt, kommen wichtige Infos vielleicht nicht an.
- Mangel an Spontaneität: Die Planung von Zoom-Meetings kann dazu führen, dass spontane Gespräche weniger häufig auftreten.
3 Tipps für die Kommunikation per Videotelefonie
- Plant (regelmäßige) Zoom-Meetings im Voraus, um sicherzustellen, dass beide Eltern und ggf. neue Partner teilnehmen können.
- Mikrofon an und Kamera an! Verwendet die Bild- und Tonübertragung, um Emotionen und Reaktionen besser zu verstehen. Sonst bietet dieser Kommunikationsweg wenig Vorteile.
- Wenn alle technisch versiert sind, könnt ihr Dokumente und Kalender während des Meetings teilen, um wichtige Informationen zu besprechen und festzuhalten.
Kommunikation per WhatsApp – schnell und bequem
Textnachrichten sind sinnvoll, wenn man schnell etwas Wichtiges mitteilen möchte oder eine kurzfristige Rückmeldung benötigt. Aber Achtung: Durch die Kürze der Nachrichten kommt es leicht zu Missverständnissen.
Das spricht für WhatsApp
- Sofortige Kommunikation: WhatsApp ermöglicht eine schnelle und direkte Kommunikation. Die meisten nutzen den Messengerdienst sowieso für die Kommunikation mit Freunden und Familie. Somit ist er schnell im Blick oder hat keine zusätzliche Hürde.
- Medienfreigabe: Eltern können Bilder, Videos und Dokumente einfach austauschen. Dadurch bekommt der abwesende Elternteil die Erlebnisse am Wochenende mit.
- Gruppenchats: Die Erstellung von Gruppenchats (z.B. „Terminabsprachen DRINGEND“ und separat „Bilder“ o.ä.) ermöglicht es, wichtige Informationen und Updates gleichzeitig an beide Elternteile zu senden. Auch die neue Partner können – falls das von allen gewünscht ist – über Gruppen leicht an der Kommunikation beteiligt werden.
Das spricht gegen WhatsApp
- Schwierigkeiten bei emotionalen Gesprächen: Da WhatsApp eher für kurze Nachrichten und schnelle Mitteilungen konzipiert ist, können längere oder emotional aufgeladene Gespräche schwierig sein.
- Missverständnisse: Schriftliche Kommunikation kann leicht zu Missverständnissen führen, da Tonfall und Emotionen fehlen.
- Datenschutz: Die Privatsphäre kann ein Problem sein, insbesondere wenn Kinder Zugang zu den Nachrichten haben oder wenn ein Elternteil das Konto des anderen überwacht.
Tipps für die Kommunikation per WhatsApp
- Beschränk dich bei den Nachrichten auf das Wesentliche. Verzichtet auf Emojis, Wörter in Großbuchstaben oder mehrere Ausrufe- oder Fragezeichen! Dies wirkt schnell vorwurfsvoll und aggressiv. Formuliere dein Anliegen möglichst konkret und beziehe dich nur auf das aktuelle Anliegen.
- Durch Verallgemeinerungen wie „immer“ oder „nie“ fühlt sich der andere schnell angegriffen. Auch Witze oder ironische Bemerkungen kommen häufig bei schriftlicher Kommunikation nicht so an, wie sie gemeint sind, und führen schnell zu Missverständnissen.
- Am besten formulierst du klare Ich-Botschaften mit deiner Perspektive, Wünschen und Bedürfnisse. Vorwürfe sind zu vermeiden, sie führen meist nur zu Gegenvorwürfen, aber nicht zu Lösungen.
- Nutze WhatsApp für wichtige Mitteilungen und die Planung von Terminen. Persönliche Konflikte haben in diesem Kommunikationskanal nichts zu suchen.
- Achtet auf Datenschutz und den Zugang von Kindern zu Ihren Nachrichten.
Sprachnachrichten
Neben reinen Textnachrichten, haben sich bei WhatsApp oder anderen Messengerdiensten immer mehr Sprachnachrichten durchgesetzt. Sie ermöglichen eine persönlichere Kommunikation, bergen aber auch Gefahren. Manche lieben sie – manche hassen sie. Es hilft sehr, wenn ihr euch darauf einigt, ob bzw. in welchen Fällen Sprachnachrichten für den anderen okay sind.
Das spricht für Sprachnachrichten
- Persönlicher Ton: Sprachnachrichten ermöglichen es, den Tonfall und die Emotionen besser zu übermitteln als reine Textnachrichten.
- Schnelligkeit: Das Sprechen einer Nachricht kann schneller sein als das Tippen, insbesondere für längere Mitteilungen.
- Multitasking: Eltern können Sprachnachrichten abhören, während sie andere Aufgaben erledigen.
Das spricht gegen Sprachnachrichten
- Zeitverbrauch: Lange Sprachnachrichten können zeitaufwendig sein und erfordern die volle Aufmerksamkeit des Empfängers.
- Unbeantwortete Nachrichten: Wenn eine Nachricht nicht sofort abgehört wird, kann sie untergehen und übersehen werden.
- Möglicher Missbrauch: Sprachnachrichten können dazu führen, dass Eltern lange Monologe halten, anstatt aktiv zuzuhören.
3 Tipps für die Kommunikation via Sprachnachrichten
- Haltet Sprachnachrichten kurz und prägnant. Längere Nachrichten können abschreckend wirken.
- Verwende Sprachnachrichten für emotionale Anliegen, bei denen der Tonfall wichtig ist. Bleibe aber dabei unbedingt respektvoll und sachlich.
- Achte darauf, dass die Nachrichten verständlich sind und keine Missverständnisse aufkommen. Sprich klar und langsam.
- Es kann hilfreich sein, die wichtigsten Punkte aus einer Nachricht zusätzlich in Textform zu versenden.
Alle Termine im Blick – Ein gemeinsamer Kalender
Absprachen und Austausch mit dem anderen Elternteil lassen sich reduzieren, indem ihr für die Termine der Kinder und die Umgangszeiten einfach einen gemeinsamen Terminkalender benutzt z.B. Google Calender.
Das sind die Vorteile eines gemeinsamen Kalenders
- Übersichtlichkeit: Ein gemeinsamer Kalender bietet eine klare Übersicht über Termine, Aktivitäten und Verpflichtungen.
- Kollaboration: Beide Eltern können den Kalender bearbeiten und aktualisieren, um Konflikte zu vermeiden.
- Automatische Benachrichtigungen: Der Kalender kann automatische Erinnerungen und Benachrichtigungen senden, um wichtige Termine nicht zu vergessen.
Das spricht gegen einen gemeinsamen Kalender
- Abhängigkeit von Technologie: Ein gemeinsamer Kalender erfordert Zugang zu einer digitalen Plattform, was für einige Eltern möglicherweise eine Hürde darstellt.
- Mangel an Flexibilität: Ein streng organisierter Kalender kann zu unflexiblen Terminen führen und spontane Änderungen erschweren.
- Datenschutz: Datenschutzbedenken können auftreten, insbesondere wenn persönliche Informationen geteilt werden.
3 Tipps für die gemeinsame Nutzung eines Kalenders
- Haltet den Kalender immer aktuell und teilt dort wichtige Termine und Aktivitäten.
- Verwendet den Kalender für die Planung von Umgangszeiten und die Koordinierung von Aktivitäten. Private Termine, z.B. Dienstreisen oder Abwesenheiten, in denen keim Umgang stattfinden kann, können dort auch vermerkt werden.
- Respektiert die Vereinbarungen im Kalender und meldet euch rechtzeitig bei Änderungen oder Konflikten mit anderen Terminen.
Diverse Apps (Co-Eltern-Apps)
Apps unterstützen getrennt lebende Eltern rund um die Organisation der gemeinsamen Kinder. Zusätzliche Funktionen wie Stundenplan, Aufgabenliste, Kontakte oder ein integrierter Messenger helfen dabei, den herausfordernden Familienalltag auch nach der Trennung zu organisieren. Ob Wechselmodell oder Residenzmodell – in beiden Fällen ist es wichtig, alle Informationen rund um den Alltag eurer gemeinsamen Kinder für beide Elternteile „klickbereit“ zu haben. Der Funktionsumfang ist je nach App unterschiedlich. Apps zur Koordination sind unter anderem:
Teilweise sind die Apps kostenpflichtig, meistens reicht die kostenlose Basisversion. Am besten ausprobieren, was zu den eigenen Vorlieben passt.
Das spricht für spezielle Apps
- Spezialisierte Funktionen: Co-Eltern-Apps sind speziell entwickelt, um die Bedürfnisse getrennter Eltern zu erfüllen und bieten Funktionen wie Kommunikation, Terminplanung und Ausgabenverfolgung.
- Klare Trennung: Die Nutzung einer speziellen App kann dazu beitragen, die Kommunikation auf das Wichtigste zu beschränken und persönliche Konflikte zu minimieren.
- Dokumentation: Apps bieten oft die Möglichkeit, alle wichtigen Informationen und Vereinbarungen zu dokumentieren und zu speichern.
Das spricht gegen spezielle Apps
- Kosten: Einige Co-Eltern-Apps sind kostenpflichtig, was für einige Familien eine finanzielle Belastung darstellen kann.
- Lernkurve: Die Einarbeitung in eine neue App kann Zeit und Mühe erfordern.
- Abhängigkeit von Technologie: Wie bei gemeinsamen Kalendern erfordern Co-Eltern-Apps den Zugang zu digitalen Geräten und Internetverbindung.
Tipps für gemeinsame Eltern-Apps
- Nutzt die Funktionen der App, um Kommunikation klar und organisiert zu halten.
- Dokumentiert wichtige Informationen und Vereinbarungen in der App, um später darauf zurückgreifen zu können.
- Haltet persönliche Konflikte aus der App heraus und konzentriert euch auf die Bedürfnisse und Vereinbarungen für Ihre Kinder.
Ein paar Gedanken zum Schluss
Bei der Auswahl des besten Kommunikationswegs sollten getrennte Eltern ihre individuellen Bedürfnisse und die ihrer Kinder berücksichtigen. Oft ist eine Kombination aus verschiedenen Kommunikationsmethoden am effektivsten, um die Herausforderungen der Elternschaft nach der Trennung zu bewältigen.
Es kommt nicht darauf an, mit welchem Tool ihr kommuniziert. Viel wichtiger ist die Haltung. Die Grundlage einer erfolgreichen Kommunikation zwischen getrennten Eltern besteht aus Respekt, Empathie und Liebe für die gemeinsamen Kinder. Redet miteinander, auch über eure eigenen Bedürfnisse.
- Du magst dir keine 8 Minuten langen Sprachnachrichten anhören? Das darfst du sagen! Der Ton macht die Musik, also nicht „Boar, komm zum Punkt!“, sondern „Ich möchte sichergehen, alle wichtigen Infos zu verstehen. Kannst du das nochmal in 3 Sätzen zusammenfassen?“
- Du hättest gern Fotos vom Wochenende? Das ist okay! Bitte darum, z.B. so: „Wenn Karlchen zurückkommt, erzählt er mir gern, was ihr gemacht habt. Könntest du mir 1-2 Bilder vom Wochenende schicken, damit ich da anknüpfen kann?“
Ihr habt es in der Hand, eine liebevolle und stabile Zukunft für die Kinder zu gestalten.
Danke, dass ihr versucht, an einer positiven Kommunikation zu arbeiten. Ihr schafft das!